Einige Musikstile
Cumbia
Ein hypnotischer, tanzbarer Rhythmus, dessen Ursprünge ins 19. Jhd. zurückreichen, in die Zeit des spanischen Sklavenhandels in den Küstenregionen Kolumbiens. Damals war der Tanz ein Ritual der Partnerbewegung zwischen afrikanischen Männern und indianischen Frauen, zwei Volksgruppen, die sich zu dieser Zeit in Kolumbien vermischten.
Das Ritual symbolisiert das Werben des Mannes um das Herz der Frau und wurde von Paaren vollzogen. Die Frauen hielten eine Kerze in der Hand und schwenkten ihre Röcke, während die Männer hinter ihnen tanzten. Oft hatten diese eine Hand hinter dem Rücken und hielten den Hut in der anderen, um ihn auf- und abzusetzen.
Bis zur Mitte des 20. Jhd. wurde Cumbia nur in der Unterschicht getanzt. Traditionell wird dieser Tanz barfuss ausgeführt.
Einer Theorie zufolge entstand der Tanz unter Sklaven, die aneinander gekettet waren und daher ein Bein hinter sich herzogen, während sie im Takt der Trommeln Zuckerrohr schneiden mussten. Das ist der Grund, warum heute einige Cumbia-Tanzschritte schleifend ausgeführt werden.
Cumbia fühlt sich beim Tanzen weich an. Langsame Schritte erlauben es, auf den Fussballen hin und her zu wippen und mit den Armen auf und ab zu wedeln wie eine Palme in der Meeresbrise. Auch die Hüften werden ausgiebig bewegt.
Wenn gleich Cumbia eigentlich ein Paartanz ist, kann man sie auch in grossen Gruppen tanzen. Cumbia-Musik klingt mit ihrem gleichmässigen Viervierteltakt ganz ähnlich wie Salsa. Zwischen je zwei betonten Schlägen, gibt es allerdings einen unbetonten:
Cumbia hat ein langsameres Tempo, als die anderen lateinamerikanischen Rhythmen. Beim Grundschritt wird der vordere Fuss mit dem harten, betonten Beat gesetzt, der hintere auf das „und“. Die fröhliche Cumbia eignet sich gut, um etwas Tempo aus dem Zumba-Training zu nehmen.
Merengue
Der Merengue entstand in der Dominikanischen Republik als Musik- und Tanzstil der Unterschicht, da er in der Oberschicht verpönt war. Dies ändert sich jedoch mit der Machtübernahme des Diktators Rafael Leonidas Trujillo. Da Trujillo wie der Merengue bäuerlicher Herkunft war. 1930 wurde der Merengue auf Trujillo Befehl dominikanischer Nationaltanz.
Beim traditionellen Merengue wird der Körper oberhalb der Taille sehr gerade und steif gehalten. Dies, weil der Merengue während der haitianischen Besetzung der Dominikanischen Republik zwischen 1822/1844 entstand. Die meisten Männer waren zu dieser Zeit ständig bewaffnet, sogar auf der Tanzfläche. Mit einem Karabiner auf der Schulter, kann man den Rücken schlecht bewegen. Der Merengue findet hauptsächlich in Hüften und Beinen statt.
Zur Entstehung des Namens Merengue, gibt es mehrere Theorien. Eine bezieht sich auf die Meringue. Der Theorie zufolge spielt der Name des Tanzes auf die Ähnlichkeit der Tanzbewegung mit dem Schlagen von Eisschnee an: Die schnellen, wirbelnden Schritte, bei denen sich die Beine von Männern und Frauen überkreuzen.
Nachdem der Merengue in der Dominkanischen Republik enorm populär geworden war, verbreitete sich dieser Tanzstil in den frühen 1930-er Jahren.
Im Viervierteltakt des Merengue kommt auf jeden Schlag ein Schritt. Jeder Schlag ist gleich stark betont.
Solche Rhythmen nennen wir „Marching Beats“ – Marschrhythmen. Der Merengue Grundschritt ist also ein Marsch. Merengue wird meist mit schnellem, pulsierendem Beat gespielt. Die Tänzer fügen Drehungen, Kniebeugen und andere Moves ein. Merengue ist so einfach, dass man einfach aufstehen und lostanzen kann.
Reggaeton
Reguetón, wie man in Spanien sagt, ist eine Musikrichtung, die sich aufbauend auf Reggae, Dancehall, Hip-Hop, Merengue Hip Hop, lateinamerikanischen Musikrichtungen und Dance Musik entwickelt hat. Dieser Musikstil stammt aus Panama und Puerto Rico. Reggaeton ist mit seinen treibenden Drumcomputer-Beats sexy, wild und kraftvoll. Die Texte werden beim Reggaeton gerappt und gesungen.
Angeblich waren es Arbeiter aus Jamaika, die für den Bau des Panamakanals Anfang des 20. Jahrhunderts nach Lateinamerika kamen, die den Reggaeton erfunden haben. Puerto-ricanische Musiker übersetzten die jamaikanischen Lieder ins Spanische, und als dann noch panamaische Beats dazukamen, war der Reggaeton geboren. Durch die Mischung aus Hip-Hop, Merengue, Rap und anderen karibischen Sounds erlangte dieser Musikstil grosse Popularität.
Rhythmus: Der von einem Drumcomputer gespielte Grundrhythmus des Reggaeton ist im 4-4-Takt gehalten und im Prinzip eine der vielen Varianten des traditionellen Dancehall; er tendiert aber dazu, simpler arrangiert zu sein und von den verwendeten Sounds her synthetischer zu klingen. Beim Tanzen benutzt man Shuffles, Hüftbewegungen, Slides und andere Hip-Hop-Moves. Reggaeton ist ein hocheffektives Herz-Kreislauf-Training.
Salsa
Die Wurzeln der Salsa-Musik reichen weit zurück, bis zu den alten afrikanischen Rhythmen und südspanischen Einflüssen. Auch wenn heutzutage behauptet wird, der Salsa finde seinen Ursprung auf Kuba, Kolumbien oder Puerto Rico.
Salsa war ursprünglich ein Tanz der Strasse, den puerto-ricanische Immigranten in den New Yorker Gettos bekannt machten. Dieser Musikstil ist eine Kombination aus Mambo-Schritten und Rumba, gemischt mit Lindy-Hop, Hustle und anderen Moves, die typisch für Salsa sind. Lange Zeit galt diese Musik als Tanz der Unterschicht und Musik der Arbeiterklasse.
Salsa ist wörtlich übersetzt eine „Sosse“- also eine scharfe Mischung, die man je nach Wunsch würzen kann. Traditionell ist es ein Paartanz bei dem der Mann die Frau führt.
Rhythmus: Wenn man Salsa-Musik hört, klingt es wie ein Dreier-Rhythmus. Tatsächlich sind es jedoch vier Schläge. Sie sind so gruppiert, das der erste Schlag besonders betont wirt, der letzte Schlag jedoch fast unbetont bleibt. Das liegt daran, dass der erste Schlag den Takt anführt.
Quellenangabe:
Beto Perez und Maggie Greenwood-Robinson
Zumba
Das Dance-Workout. Mit Ernährungsteil und 5-Tage-Expressdiät